Herzlich Willkommen zur 14. Ausgabe von „Wein verstehen leicht gemacht“ (WVLG)!
Im vierten Teil der Mini-Serie „Weine für die Ewigkeit“ beschäftigen wir uns mit zwei klassischen Süssweinen aus dem deutschsprachigen Weinbaugebiet: Edelsüsse Auslese und Eiswein.
- Wein (#37): Kracher Auslese Cuvée, Österreich, 2017 (Fact-Sheet) bei Wein-Depot.de für 11,30 €
- Wein (#38): Weinrieder Eiswein, Österreich, 1998; bei Weinhandel-Barrique.de für 17,40 €
- Wein der Woche (#39): Pazo de Señorans, Albariño, Spanien, 2016; bei Vinos.de für 14,- €
- Hörerfrage: Wie sinnvoll sind die verschiedenen Formen von Weingläsern?
- Buchempfehlung: Edelsüsse Weine von August Winkler über Amazon-Affiliate-Link für 7,- €
Zum Inhalt
Heute stehen zum ersten Mal Süßweine in der Miniserie „Weine für die Ewigkeit“ im Fokus, die nicht mit Alkohol während der Herstellung versetzt worden sind. Im deutschsprachigen Weinbaugebiet haben die beiden Weinstile Edelsüsse Weine und Eiswein eine lange Tradition und sind nicht selten das qualitative Aushängeschild des Winzers oder ihrer Region.
Leider allzu oft werden Weine aus von Botrytis (die sog. Edelfäule) befallenen Beeren und Eiswein in einem Atemzug genannt, ohne auf die fundamentalen Unterschiede hinzuweisen. Streng genommen handelt es sich bei Eiswein gar nicht um einen edelsüssen Wein, aber das wird in so gut wie keiner Weinkarte unterschieden. Gemeinsam ist beiden Weinen, dass die Gärung durch den hohen, abnehmenden Zucker- aber den steigenden Alkoholgehalt von alleine irgendwann stoppt und somit eine beträchtlicher Restzucker erhalten bleibt.
Damit edelsüsse Weine bereitet werden können, bedarf es einem ganz besonderen Klima im Herbst nach der Ausreifung der Trauben: In den Morgenstunden muss ausreichend Feuchtigkeit in Form von Nebel vorherrschen, damit sich der Botrytis-Pilz ausbreiten und vermehren kann. Im Laufe des Tages muss der Weinberg aber abtrocknen können, damit die Fäule nicht überhand nimmt und die Beeren verrotten. Diese Voraussetzungen erfüllen nur sehr wenige Standorte und daher sind diese Weine eine zu meist teure Spezialität. Teuer deswegen, weil der Ertrag durch den Wasserverlust der Weinbeeren äußerst gering ist und es auch schnell zu kostspieligen Ernteausfällen kommt. Dennoch wissen diese Weine mit ihrem ganz eigenen, fantastischen Orangenschalenaroma zu begeistern.
Eiswein hingegen benötigt absolut gesundes Lesegut, bis die Temperaturen endlich unter -7° Celsius gefallen sind. Allerdings wird das Wetter im Herbst oft unbeständig und nass. Dadurch verrotten häufig die Beeren am Weinstock bevor Minusgrade erreicht werden. Sensorisch ist der Unterschied zu edelsüssen Weinen signifikant: Bei Eiswein steht die Aromatik der Rebsorte im Mittelpunkt und die Weine sind durch eine deutlich höhere Säure gekennzeichnet, weil die Konzentration durch ausfrieren des Wasser geschieht. Leider war der von mir ausgesuchte Eiswein bereits oxidiert und nicht mehr genießbar.
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